Intelligente Verbraucher als Lösung des Problems der ungleichmäßigen Produktion von elektrischer Energie

Die immer stärkere Nutzung der regenerativen Energien aus Windkraft- und Fotovoltaikanlagen bringt einige Probleme mit sich, da die Einspeisung weder konstant noch an den Verbrauch angepasst ist. Da die elektrische Energie nicht bzw. nur mit sehr hohem Aufwand bzw. schlechtem Wirkungsgrad gespeichert werden kann, werden heutzutage häufig konventionelle Kraftwerke, die ursprünglich nicht dafür vorgesehen waren, abgeschalten, wenn zu viel Energie im Netz ist oder extra angeschalten, um die kurzfristig fehlende Energie (Windstille oder starke Wolkenbildung)zu liefern. Da diese Kraftwerke nicht auf Spitzenlasten ausgelegt sind und damit nicht mehr im optimalen Bereich arbeiten, steigen ihr Verbrauch und ihr Schadstoffausstoss enorm an. Man erreicht also teilweise genau das Gegenteil.

Bisherige Lösungen

Der Verbrauch kann bisher schon relativ gut geschätzt werden, die Produktion von ungleichmäßigen Einspeißern jedoch nicht. Durch genauere Wetterprognosen kann jedoch auch dieser Teil besser vorhergesagt werden, die Regelung wird dadurch deutlich genauer. Jedoch gibt es immer wieder Fälle, in denen deutlich zu viel oder zu wenig Energie im Netz ist.

Zukünftige Lösungen

In Deutschland noch im Testbetrieb, in Italien schon im Masseneinsatz: intelligente Stromzähler. Einerseits sollen sie den Verbrauchern (Mieter usw.) den jeweiligen Verbrauch zu jeder Uhrzeit anzeigen, andererseits sollen sie den Energielieferanten helfen, ihre Prognosen zu verbessern. Jedoch ist diese Lösung datenschutzrechtlich bedenklich, da aus solch einer Verbrauchskurve auch vielerlei weitere Informationen herausgelesen werden kann (kochen um 13:18 bis 13:32 Uhr, niemand anwesend von 14:20 bis 17:46 Uhr).

Ein weiterer Ansatz ist der intelligente (elektrische) Verbraucher, der über einen Impuls auf der Stromleitung mitgeteilt bekommt, wie teuer es zur Zeit ist. Kühl- und Gefriergeräte würden sich dann vermehrt zu günstigen Tarifen einschalten, bei teuren würden sie die eingestellte Obergrenze etwas mehr ausreizen. Die Waschmaschine wartet ebenso wie der Geschirrspüler auf billige Zeiten.

Ein Bus-System, mit dem die Geräte untereinander vernetzt sind, und eine intelligente Steuerung würde das Ganze noch um einiges komfortabler und sicherer machen (Spülmaschine läuft nur während Anwesenheit eines Bewohners, Waschmaschine fragt nach, ob sie um 21 Uhr noch gestartet werden soll).

Noch in etwas fernerer Zukunft ist die starke Verbreitung von Elektroautos zu erwarten. Sie bringt jedoch einige sehr nützliche Dinge mit: einen Energiespeicher, der fast zu jeder Zeit genutzt werden kann. Nachts kann das Auto aufgeladen werden, zu Spitzenzeiten wird dem parkenden Auto Energie entnommen, die der Besitzer vergütet bekommt. So würde jeder Autobesitzer zu einem Energiehändler, der Gewinn für ihn ist der insgesamt günstigere Verbrauch. Die für die dezentrale Einspeisung benötigte Ausweitung des Netzes bzw. deutlich engere Maschen könnten dadurch sogar verringert werden, denn üblicherweise befindet sich das Auto da, wo man gerade Energie verbraucht. Man bringt sich seine Energie sozusagen mit zur Arbeit.